Dezember 2025

Heute Morgen habe ich im Vorbeilaufen nach einem Buch von Erich Fromm “Leben zwischen Haben und Sein” gegriffen und im Zug folgende Zeilen gelesen:

“Sein als psychische Produktivität
[…] Die produktive Orientierung der Persönlichkeit entspricht einer Grundhaltung, einer bestimmten Art des Bezogenseins in allen Bereichen menschlicher Erfahrung. Sie umfasst körperliche, geistig-seelische, emotionale und sensorische Reaktionen auf andere, auf sich selbst und auf die Welt der Dinge. […] Man kann die Produktivität auch so beschreiben, dass der produktive Mensch alles, was er anrührt, belebt. Ich sage “beschreiben”, denn wie jede andere Erfahrung lässt sich auch diese nicht definieren, sondern nur auf eine Weise beschreiben, dass andere, die die gleiche Erfahrung gemacht haben, wissen, was gemeint ist. Der produktive Mensch beseelt alles in seiner Umgebung.”

Im Gegensatz zur herkömmlichen Idee des Produzierens meint Fromm also einen Seinsmodus, ein Bezogensein. Und in diesem Bezogensein schon belebt der Mensch die Welt. Und was dieses Beleben meint, kann eben nicht definiert, sondern nur erfahren und beschrieben werden. Und wer dieselbe Erfahrung nicht gemacht hat, weiss auch mit der Beschreibung davon nur begrenzt etwas anzufangen.

Wenn ich also im Yoga dazu einlade, sich auf diese oder jene Erfahrung einzulassen, dann meine ich jenes Überschreiten des Bekannten, das Fromm anspricht. Sich in unbekanntes Terrain wagen, sich begegnen und antworten, dafür möchte ich Interesse wecken. Den eigenen Körper beseelen und Sorge tragen. Zum Ich werden und gleichzeitig zum Du. Durch ruhige und klare Präsenz die Welt beleben.

Nicht das produktive Aneignen einer Technik, das Ausführen einer Bewegung oder das Halten einer Körperstellung möchte ich fördern, sondern die produktive Erfahrung, die uns belebt und verbindet

AUDIO MEDITATION

Spring Silent Retreat 2026

step out and join us for an integrative experience on may 6 – 10 in beautiful casa corvo, novaggio ticino. connect to this breathing body, feel your heart and immerse yourself in the beauty of this special place. nourish what has not been nourished, for a long time now or never before. daily practices of movement, breath and stillness as well as amazing treats offered through an experienced massage therapist and mike‘s outstanding food magic. welcome!

detailed information here

newsletter.

Zurück

Deine Nachricht wurde gesendet

Achtung

Notes for Radical Living.

„Make friends with chaos
Let things shake
Forgive human frailty
Champion second chances
Defy unkindness
Reverence fellowship
Listen to the quiet
Respect the young
Seek growth
Trust in change
Treasure learning
Inspire faith in evolution
Reach beyond the binary
Be wary of the doubtless
Honour the bright-headed
Grow plants
Be electric
Cherish language
Dance daily
Sing into pain
Challenge assumptions
Follow the wind
Look upwards
Face forward
Read history
Open your ears
Drop your shoulders
Bend your knees
Raise the roof
Keep breathing
Be trustworthy
Take care of yourself
Believe in goodness
Head for the light.“

by Tilda Swinton

privates.

according your needs. together we find approaches to specific topics that show in your body. please feel free to reach out.

yoga.

Yoga is a system that explores how we can be in relationship — with ourselves, with others, with life itself. And it recognizes our responsibility for these relationships through cultivating the awareness of our senses. We  experience ourselves in different fields and learn that we have choices — toward life or away from it. Toward the other person, toward ourselves or away. May we all find the courage and support to be good friends for each other on that path. Thank you.

Haben oder Sein.

Die Voraussetzungen für die Existenzweise des Seins sind Unabhängigkeit, Freiheit und das Vorhandensein kritischer Vernunft. Ihr wesentlichstes Merkmal ist die Aktivität, nicht im Sinne von Geschäftigkeit, sondern im Sinne eines inneren Tätigseins, dem produktiven Gebrauch der menschlichen Kräfte. Tätigsein heißt, seinen Anlagen, seinen Talenten, dem Reichtum menschlicher Gaben Ausdruck zu verleihen, mit denen jeder – wenn auch in verschiedenem Maß – ausgestattet ist. Es bedeutet, sich selbst zu erneuern, zu wachsen, sich zu verströmen, zu lieben, das Gefängnis des eigenen isolierten Ichs zu transzendieren, sich zu interessieren, zu lauschen, zu geben.

Erich Fromm